Baden mit Bergblick: Ein Tag im Warmfreibad Kreuth

Hinter der Eintrittskasse beginnt das Glück.

Von: Julia Jäckel| Veröffentlicht am 16. August 2025

Flip-Flop und los: Ein kleines Schwimmbad, ein großartiger Blick. Foto: Julia Jäckel

Während andere Bäder mit abenteuerreicher Größe und waghalsigen Rutschen werben, besticht das Warmfreibad in Kreuth durch seine Beschaulichkeit. Das weiß auch der Chef vom Warmfreibad Kreuth, Karl Maurer, der schon zu Grundschulzeiten hier zum Schwimmen kam. „So richtig Bahnenschwimmen können sie hier nicht, das ist ein sogenanntes Kombibecken“.

Statt eines Sportlerbecken und eines Tobe-Areal gibt es also ein Becken für alle: 20 Meter für die Schwimmer, 15 Meter für Kinder und Nichtschwimmer. Getrennt durch die roten und weißen Kunststoffkugeln der Schwimmleine.

Heute lockt das blaue Wasser badehungrige Rentner, Familien und Touristen. Im flachen Wasser plantschen Kinder in leuchtenden Schwimmflügeln und zeigen, was sie können. „Schau mal, Mama“ tönt es hier, „nur noch eine Runde tauchen, dann gehen wir heim“ ruft es als Antwort vom Beckenrand.

Ein paar Eltern haben es sich auf den Stufen des Nichtschwimmerbereichs eingerichtet: Füße im kühlen Wasser, Nachwuchs im Blick oder – je nach Altersklasse – in Griffweite.

Badegäste im beheizten Schwimmbad vor malerischer Bergkulisse am Tegernsee.
Wer eine Zehnerkarte sein Eigen nennt, kann auch abends noch zackig eine Runde plantschen. Foto: Julia Jäckel

Die drei Bademeister – erkennbar in hellblauen Poloshirts und dunklen Shorts – drehen verlässlich ihre Runden um den Pool. „Zum Glück gab es diese Saison nichts Ernsthaftes“, so Maurer, „eben das Übliche, Schürfwunden oder einen Bienenstich versorgen, manchmal stolpert jemand und fällt hin, aber zum Glück nichts Ernsthaftes.“

Die Saison war auch etwas kürzer, schließlich gab es im Juni wie auch im Juli viel Regen.

Kasnocken und Steckerleis

Eine kleine Rutsche, ein Wasserpilz und ein Miniwildwasser-Strudel warten im flachen Wasser. Ein extra Kleinkinderbereich mit abgespanntem Segeltuch sowie eine großzügige Liegewiese mit Blick auf heimische Kühe und die Blauberg-Wand runden das Angebot ab.

Seit dieser Saison hat das Kreuther Warmfreibad auch einen mobilen Schwimmbad-Lifter, der Menschen mit Einschränkungen ins türkisblaue Nass hilft. Das Geld kommt aus der privaten Tasche der Seniorenbeauftragten, Christine Göttfried, und vom Gemeinderat Kreuth.

Heimische Küche gibt es vom familienbetriebenen Lokal nebenan: der Südtiroler oder das Schwimmbadstüberl. Hier gibt es neben den üblichen Freibad-Must-Haves wie Pommes und Steckerleis Selbstgekochtes: etwa Spaghetti Bolognese oder mit Pesto, Spinatspätzle (alle Gerichte jeweils 11 Euro) oder Kasnocken mit brauner Butter (13,50) stehen auf dem Speiseplan.

Kostenfaktor

Erwachsene zahlen für einen ganzen Tag sechs Euro. Kinder bis fünf Jahre zahlen nix. Danach zahlen sie – bis zum 15. Lebensjahr – zwei Euro und 50 Cent. Eine Schwimm-Zehnerkarte für jeweils eineinhalb Stunden kostet 14 Euro. Die lohnt sich, wenn man öfter kommt, jeder Eintritt wird hier abgestempelt.

Entspannter Tag am Tegernsee mit Blick auf das Wasser und die Berge, perfekte Atmosphäre für einen Sommerpicknick im Grünen.
Punkte kann man keine sammeln, dafür Sonnen und Mußestunden. Foto: Julia Jäckel

Was noch? Bergluft-Yoga

Im Sommer kann man sich freitags in verschiedenen Yoga-Posen himmelwärts bewegen. Um viertel vor acht ruft das Bergluft-Yoga mit Yogalehrerin, Nadine Appelt. Ab 9.00 öffnet dann das Freibad offiziell. Schluß ist im Sommer um 19.00 Uhr. Im September bereits ab 18.00 Uhr. Bei Temperaturen unter 20 Grad bleibt das Bad zu.

Nachteil

Alle Viertelstunde und zur vollen Stunde läutet die Pfarrkirche St. Leonhard.